HMP Großfahrt nach Kroatien
Hacken bis zum Antihacken – Woche 1
Vier Rothemden sind am 22. Juli nach Kroatien aufgebrochen. Das erste Abenteuer war die Bahnfahrt, denn eine gebuchte Bahnverbindung mit Sitzplatzreservierung ist noch lange keine Garantie – auf Tischen sitzend, zwischen Sitzplatzritzen gequetscht und im Gang stehend, ging die Reise mit mehr als 1,5 Stunden Verspätung nach Zagreb.
Unser erstes Etappenziel war der Nationalpark Risnjak, von dem wir bis auf den unspektakulären Lehrpfad und jeder Menge Bäume nicht viel gesehen haben, denn wir mussten Regen, Wind und Gewitter trotzen. Das Highlight war unser wirklich schöner Zeltplatz bei „Horse und Creek“, den uns eine sympathische Fahrradfahrerin verraten hat, denn campen im Nationalpark ist strengstens untersagt. =)
Als wir weiterzogen versuchten wir uns im trampen und nach einer ganzen Weile vieler winkender vorbeifahrender Autofahrer*innen, hielt ein Auto, welches uns zur Bushaltestelle in Delnice mitnahm. Von dort ging es weiter nach Omisalj auf die Insel Krk. Strahlender Sonnenschein empfing uns und auf uns wartete das Meer! Mit unseren Rucksäcken fielen wir an jedem Steinstrand auf, aber das hielt uns nicht davon ab, Sonne, Meer und Eis zu genießen! Von Omisalj, nach Njivice über Malinska bis nach KRK wanderten wir mal durch das Landesinnere, mal direkt am Meer entlang. Eine besonders spannende Begegnung hatten wir im Landesinneren in einem ganz kleinen Dorf, wo wir von einem älteren Pärchen empfangen wurden, die erstmal Kontakt zu einer englischsprachigen jungen Frau suchten, um unser Anliegen zu verstehen. Trotz Kompass und Karte waren wir nämlich orientierungslos – dies lag an der sehr ungenauen Wanderkarte, die teils nicht alle Wanderwege aufzeigte bzw. manchmal auch mehr Wege enthielt, als existierten. Nach dem Auffüllen unserer Wasservorräte, der Einordnung unseres Standortes auf der Karte und einer kleinen Stärkung konnte es weitergehen und wir wurden nicht nur herzlich aus dem Dorf verabschiedet, sondern hatten auch noch einen vierpfotigen Wegbegleiter an unserer Seite, der uns nicht mehr von der Seite wich.
Pünktlich zum Bergfest erreichten wir KRK, wo wir abends noch Mene, Sasi und Marleen in Empfang nahmen, die für die zweite Woche Großfahrt anreisten. Schnell weihten wir sie in unser Hack und Antihack Geheimnis ein, was es mit der gefährlichen Flussüberquerung auf sich hatte, den Tagen als wir fast gestorben wären, den T-Shirts des Todes, explodierenden Regentropfen, der Karte die sich verselbstständigte und sich von uns trennen wollte und natürlich dem Bären, der uns nie aufsuchte.
Sommerlager „Die wilden Hühner“
Endlich ist Oma Slättberg in den Urlaub gefahren und wir haben den Garten für uns alleine. Doch bevor sie mit ihrer Schwester abgereist ist, hat sie Sprotte noch eine lange Aufgabenliste zugesteckt, die sie zu erledigen hat. Der Garten soll perfekt sein, wenn sie zurückkommt.
Zum Glück haben wir jede Menge Hilfe von den Heliand Pfadfinderinnen, die im Garten von Oma ihr Zeltlager aufgebaut haben.
Oma Slättbergs Aufgabenliste muss jeden Tag mehrmals erledigt werden. Den Garten ordentlich halten, das Klo Putzen, Wasser holen sind nicht unsere liebsten Aufgaben, aber dadurch, dass wir alles gemeinsam erledigen, bleibt noch viel Zeit für anderes.
Wir haben ein Lagertor und einen Hühnerstall gebaut – sehr zu Freuden von Sprotte, denn jetzt können die Hühner nicht mehr entwischen. Auch haben neue bunte Hühner im Stall einen Platz gefunden. Für Melanie gab es Kreativangebote, wo sie schöne Traumfänger, Armbänder, Makrameekunstwerke etc. mitgestaltet hat. Auch die Pfadfinderinnen waren fleißig am Werkeln. Trude hat sich besonders über das Kerzen gießen gefreut. Viele Heliand Pfadfinderinnen haben sich ein Lager Shirt bemalt. Wir haben neue Spiele von den Heliand Pfadfinderinnen kennen gelernt, wie z.B. Capture the Ring. Ein wildes Spiel, bei dem man in zwei Mannschaften aufgeteilt, die Ringe im gegnerischen Spielfeld finden und ins eigene Feld bringen muss. „Doch Vorsicht: Man kann auf dem Weg gefangen werden.“ Tolle Ausflüge in die Natur gehörten auch zum Programm. Frieda hat sich besonders über die Tages- und Nachtwanderung gefreut, weil sie mal mehr Kilometer laufen konnte, also sonst mit ihrem kleinen Bruder. Auch die Pygmäen haben uns an einem Nachmittag aufgescheucht, denn sie haben unsere Hühner entführt. Schnitzeljagdartig mussten wir uns auf die Suche nach unseren Hühnern machen. Sie hatten uns überall auf dem Zeltplatz Zettelchen verteilt. An der Stelle ist anzumerken, dass die Rechtschreibung der Pygmäen unterirdisch ist!
Abends gab es Lagerfeuer und Stockbrot, Singe- und Austauschrunden über Nächstenliebe mit dem Barmherzigen Samariter und anderen Themen, ein Vorlese- und Kuschelabend in der Theaterjurte – die Pfadfinderinnen haben sich wirklich immer wieder neues einfallen lassen. Morgens haben die Pfadfinderinnen immer ein Morgenlob gefeiert, manchmal auch mit Workouts, um in den Tag zu starten. Melanie hat es fast nie mitbekommen, weil sie sich noch schminken musste. Doch abends haben wir den Tag alle gemeinsam mit dem Abendlob ausklingen lassen. Frieda fand das Lied „Gute Nacht, Gute Ruh´“ so schön, dass sie es ihrem kleinen Bruder vorsingen wird. Zweimal wurden wir des Nachts überfallen. Ein Überfall hatte zur Folge, dass Oma Slättberg sogar ihren Urlaub unterbrochen hat, weil sie von Herrn Feistkorn über die Unruhe informiert wurde. Dabei war dies nicht mal unsere Schuld, denn wir hatten die Omas, die des Nachts unbedingt backen wollten und die Jungs, die versucht haben die Lagerfahne zu klauen, nicht eingeladen.
Vielleicht werden wir mal wieder ein Sommerlager besuchen. Es war auf jeden Fall eine tolle Zeit mit den Heliand Pfadfinderinnen.
„Die Wilden Hühner“ Sprotte, Frieda, Melanie, Trude und Wilma
P.S. Besonders verrückt war am Ende die Versteigerung von Material aus Guatemala und der Lagerfahne zu Gunsten des PROCEDI Schul- und Sozialprojektes in Guatemala. Die eine Sippe hat doch tatsächlich 510 Euro gesammelt, um die Lagerfahne zu ersteigern.